Was ist Meditation
In der passiven Yoga-Meditation sitzt man in einer ruhigen Sitzhaltung, in tiefer Konzentration im
Hier und Jetzt. In vollkommener Achtsamkeit ohne jeglichen Gedanken erfährt man im Idealfall den
absoluten inneren Frieden und höchste Glückseligkeit, welche zum überbewussten, transzendenten
Zustand führen.
Dieser Zustand kann in der Regel nicht zugleich erreicht werden. Es ist auch nicht möglich
Meditation zu lernen, analog dem Schlaf den wir auch nicht lernen können. Daher wird die
Konzentration durch verschiedene Sadhanas, also spirituelle Praktiken geübt und somit der Geist
beruhigt. Diese Praktiken führen schlussendlich in die tiefe Meditation.
Wir befassen uns hier vorwiegend mit drei Meditationsrichtungen analog den Basisprogrammen der
Yoga-Stellungen. Die So-Ham-Meditation ist für Einsteiger geeignet. Geübtere können sich mit der
Vipassana-Meditation befassen, welche Buddha gelehrt hatte. In der Raja-Yoga-Meditation werden
Techniken angewendet, welche vorwiegend in den Yoga-Sutras, dem klassischen Yoga-Leitfaden
beschrieben sind.
Maharishi Patanjali hatte vor etwa 2000 Jahren die Yoga-Praktiken in acht Glieder eingeteilt.
Jedes dieser Glieder dient als Fundament für das nächste, ohne dass das vorangehende jeweils
vollkommen beherrscht werden muss, was auch gar nicht erstrebenswert ist. Erinnern wir uns an
den Yoga-Leitsatz: «Der Weg ist das Ziel». Natürlich ist es ratsam bevor man mit den
Meditationspraktiken beginnt, vorab Asanas (Yoga-Stellungen) und Pranayama (Atemkontrolle)
zu üben. Diese fortlaufenden Disziplinen reinigen den Köper und den Geist. Sie führen den Yogi
schliesslich zur Erleuchtung.
Die ersten Stufen des Fundaments beinhalten die Yamas, die Empfehlungen im Umgang mit der
Aussenwelt und die Niyamas, die das Verhalten gegenüber sich selber beschreiben. Auch diese
Verhaltenskodexe sollten vorgängig studiert und so gut wie möglich praktiziert werden. Wie
die Yamas ist die Praxis der Niyamas ein Weg, den Geist für die Meditation in einen Zustand
des Gleichgewichts zu bringen. Perfektionismus wird nicht angestrebt. In Achtsamkeit machen
wir jeden Tag einen Schritt auf unserem Pfad. Jeder befindet sich da wo er ist. Wichtig ist
zu wissen wohin der empfohlene Pfad führt. Denke ausserdem daran, dass im Yoga jeder Sadhaka
alles hinterfragen soll und somit den eigenen Weg finden muss.
Die acht Stufen nach dem Yoga-Sutra
von Maharishi Patanjali
Meistern des Geistes
Der Geist ist wie das Meer. Die umherschweifenden Gedanken kräuseln die Oberfläche, ähnlich der
Wellen am Nachmittag bei einer leichten Brise. Bei der Meditation ist der Geist ruhig und
konzentriert, wie die geglätteten, sanften Wellen am Morgen, solange noch kein Wind kommt.
Der Hatha Yoga befasst sich in erster Linie mit den Praktiken zur Meditations-Vorbereitung. Während der Raja
Yoga sich vorwiegend mit den Meditationstechniken auseinandersetzt. Als intensivere Vorbereitung wenden wir
zuerst den Techniken von Pratyahara, dem Rückzug der Sinne zu.
Pratyahara-Praktiken – Rückzug der Sinne
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Yoga Nidra - der psychische Schlaf
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Tratak - der konzentrierte Blick auf ein Objekt
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Shanmukhi Mudra - der Verschluss der sechs Tore
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Shambhavi Mudra - Fixieren auf das Augenbrauenzentrum
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Akashi Mudra - Wahrnehmung des inneren Raumes
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Antar Mouna - Innere Stille
Dharana-Praktiken - Konzentration
Nach diesen Übungen wenden wir uns zu Dharana hin, dem meditativen Zustand der relaxten
Konzentration.
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Visualisieren: Psychisches Schreiben mit Runterzählen
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Gedanken anhalten
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Chidakasha Dharana - Raum des Bewusstseins
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Anuloma Viloma Saprana Shuddhi
Dhyana-Praktiken - Meditation
Sobald wir mit den Konzentrationspraktiken bewandert sind, fokussieren wir uns auf die eigentliche
Meditation. Tatsächlich ist Dhyana eine Fortsetzung von Dharana, der Konzentration. Patanjali hat
den Zustand von Dhyana als ununterbrochene geistige Konzentration auf das Objekt der Meditation
beschrieben. Den alten Veden zufolge bedeutet Dharana das Fixieren des Geistes auf einen Gedanken
für eine Zeitspanne von etwa zwölf Sekunden. Dhyana entspricht zwölf Dharanas, ungefähr zweieinhalb
Minuten und Samadhi zwölf Dhyanas, also etwas weniger als eine halbe Stunde.
Je nach Erfahrung kannst du mit einer der folgenden Meditationsformen beginnen. Die geführte
Kriya-Meditation ist sehr einfach und kann problemlos ohne Vorübungen ausgeführt werden. Bei
den anderen hier aufgeführten Formen lohnt es sich einige der oben erwähnten Vorbereitungen zu
praktizieren.
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So-Ham-Meditation / Kriya-Meditation
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Vipassana-Meditation
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Meditationen aus den Tantras
Meditationshaltungen
- Einfache Sitzhaltung - Sukhasana
- Sitzhaltung der Befreiten - Muktasana
- Günstige Haltung - Swastikasana
- Halber Lotussitz - Ardha Padmasana
- Lotussitz - Padmasana
- Vollkommene Haltung - Siddhasana / Siddha Yoni Asana
- Fersensitz - Vajrasana
Oft benutzte Meditationsstellungen
Einfache Sitzhaltung - Sukhasana
Einfache Sitzhaltung - Sukhasana
Diese Asana ist für Personen angenehm, welche gerade mit Yoga beginnen, etwas älter sind oder für
jene welche die schwierigeren Posituren für die Meditation nicht einnehmen können.
» Weiter zur einfachen Sitzhaltung ...
Sitzhaltung der Befreiten - Muktasana
Sitzhaltung der Befreiten - Muktasana
Muktasana kann sehr bequem über eine längere Zeit beibehalten werden, da sie keine
Druckstellen verursacht. Ohne grösseren Kraftaufwand ist der Rücken gerade und verleiht eine gute
Stabilität.
Lotussitz - Padmasana
Lotussitz - Padmasana
Padmasana ist eine hervorragende Meditationsstellung für Geübte. Sie kann über einen langen
Zeitraum ohne Rückenbeschwerden gehalten werden. Der Pranafluss wird optimal vom Muladhara- zum
Sahasrara-Chakra gelenkt.
Leitfaden für die Meditation
Ort und Zeit der Praxis
Wähle für die Meditation einen besonderen, sauberen Platz mit friedlicher Atmosphäre. Er sollte
gut belüftet, trocken und von der Temperatur angenehm sein. Sofern es etwas kühler ist, benutze
eine Decke. Bei idealer Witterung eignet sich auch ein Ort in der Natur. Die Sitzhaltung nach
Osten ausgerichtet erhöht die feinstoffliche Wirkung des Erdmagnetfeldes.
Optimal eignet sich die Zeit während der Morgen- und Abenddämmerung. Ganz speziell ist am Morgen
der Geist von alltäglichen Belangen noch unbelastet. Jede andere Zeit eignet sich ebenfalls, wo
man ungestört und allein sein kann. Wähle nach Möglichkeit den gleichen Ort und die gleiche Zeit,
so stellt sich der Körper und Geist schneller auf das tägliche Ritual ein. Beginne mit einer
Viertelstunde und dehne die Sitzungsdauer bis zu einer Stunde aus.
Kleidung und Hilfsmittel
Je nach klimatischen Bedingungen sollte die Kleidung so leicht wie möglich und nicht einengend
sein. Sie sollte in keiner Weise die Atmung beeinträchtigen. Eine Decke kann bei kühleren
Temperaturen oder bei Störung durch Insekten Abhilfe schaffen. Eventuell ist sogar ein Moskitonetz
notwendig. Die Sitzstellung soll bequem und länger beibehalten werden können. Dazu können bei
Bedarf eine Meditationsbank/-kissen oder auch gefaltete Tücher zum Einsatz kommen. Beim Mantra
singen kann eine Mala-Kette den Zählvorgang unterstützen.
Geführte Meditation für Gesundheit und Wohlbefinden von Sadhguru
Die folgende geführte Meditation ist ideal für Einsteiger. Sie ist hervorragend geeignet, um mit
der Hektik des modernen Lebens umzugehen. Nur 12-18 Minuten täglicher Praxis schaffen Gesundheit,
Dynamik, Frieden und Wohlbefinden und helfen so, jedem Einzelnen sein Lebenspotenzial voll zu
entfalten.
» Geführte Meditation in Englisch mit der Originalstimme von Sadhguru.