Schön zu sein bedeutet, man selbst zu sein.

… Du musst nicht von anderen akzeptiert werden.
Du musst dich selbst akzeptieren.

Thich Nhat Hanh

Nackt-Yoga am Sandstrand - Baumstellung
Nackt-Yoga am Plage du Liamone in Korsika

Der unbekleidete Yoga - Avastra Yoga


Nackt im Hier und Jetzt

Es ist so ein wunderbares Gefühl draussen zu sein, angenehme Temperaturen, die Sonne scheint. Vielleicht sogar an einem Fluss mit glasklarem, leicht grünlich gefärbtem Wasser, so rein. Du läufst völlig nackt, barfuss über die eindrucksvollen hellen Steine. Mit deinen Füssen spürst du die angenehme Wärme, gespeichert in den Steinen. Nach einiger Zeit, nachdem du von einem auf den anderen gehüpft und auf dem Sand gelaufen bist, legst du dich hin. Du ruhst so schön, geniesst die Wärme, träumst vor dich hin.

Plötzlich spürst du, dass dich jemand ganz sanft streichelt. Es fühlt sich so angenehm, so zärtlich an. Jemand anders verehrt und wärmt deine Yoni, auch deine Brüste. Als du dich drehst, das gleiche mit deinem charmanten Po und dem ganzen Körper. Vögel zwitschern freudig umher. Du zelebrierst diesen Moment in vollen Zügen. Dieser jemand, der Wind und die Sonne haben dich so einfühlsam massiert und so wohltuend aufgewärmt. Du bist im Hier und Jetzt angelangt. Geniesse diesen Augenblick, es ist so wundervoll.

Yogini nackt auf einer Sandbank
Nackt im Hier und Jetzt an der Melezza TI, Schweiz

Der Ursprung von Avastra Yoga

Avastra Yoga ist nicht eine eigene Yoga-Richtung. Du kannst jegliche Yoga-Praxis mit, oder auch, je nach Situation ohne Kleider ausführen. Wichtig ist dabei, dass du dich wohl fühlst, möglichst naturverbunden bist und du niemanden mit deiner Nacktheit brüskierst.
In Sanskrit heisst Vastra Kleidung. Avastra (अवस्त्र) bedeutet also ohne Kleider. Der unbekleidete Yoga wurde seit jeher praktiziert. In der Bhagavata Purana steht: "Eine Person welche die Lebensform der Entsagung gewählt hat, sollte nach Möglichkeit sogar auf Kleider verzichten. Wenn überhaupt etwas getragen werden soll, so nur einen Lendenschurz."

Digambaras, die Luftgekleideten

Bahubali-Statue von Shravanabelgola
Bahubali-Statue ©

Bei den Digambaras, den Aghori-Sadhus und anderen asketischen Gruppen in Indien wird die spirituelle Nacktheit oft ausgeübt. Als Alexander der Große im 4. Jahrhundert vor Christus Indien erreichte, gab es Begegnungen mit den Yogis, welche die Griechen als Nackte Weisen bezeichneten.

Der Rishi Patanjali, Buddha Siddhartha Gautama und Mahavira haben etwa zeitgleich gelebt. Es ist anzunehmen, dass Yoga, der Buddhismus und Jainismus sich gegenseitig beeinflusst haben. So entsprechen beispielsweise die Mahavratas, das grosse Gelübde im Jainismus den Yamas, den Wegweisungen gegenüber der Umwelt im Yoga. Ähnlichkeiten mit dem zentralen Element der buddhistischen Lehre, dem Edlen Achtfachen Pfad sind ebenso auszumachen.

Mahavira, welcher als nackter Asket zwölf Jahre umherwanderte hat beispielsweise viel Wert auf bedingungslose Gewaltlosigkeit und inneres Loslassen gelegt. Er lehrte, dass alle Lebewesen Heiligkeit ausstrahlen und jedem Lebewesen maximale Freundlichkeit entgegengebracht werden soll. Viele Jains verehren Bahubali, welcher stets nackt und mit weitgeöffneten Augen dargestellt wird, als Guru der Unbeweglichkeit. Diese bewegungslose und langanhaltende Meditationspraxis ist der Inbegriff der Gewaltlosigkeit gegenüber allem Lebendigen.

» Mehr über Yoga und Jainismus

FKK-Yoga im 19. Jahrhundert und heute

Yoginni führt die Fischstellung unbekleidet aus
Fischstellung im Avastra-Yoga
Nackt-Yoga erreichte den Westen

In Europa setzte die Bewegung der Lebensreform seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein, welche ganz besonders von Deutschland und der Schweiz ausging. Viele Schweizer Lebensreformer wurden auf der Suche nach Spiritualität von fernöstlichen Kulturen, Philosophien und Religionen beeinflusst. Der Nackt-Yoga erreichte die westliche Welt. Werner Zimmermann, einer der Reformer, unternahm 1929 eine Reise nach Indien, welche ihm später unter anderem als Grundlage für eines der ersten Yoga-Bücher in der Schweiz diente. Er lernte Mahatma Gandhi kennen und begleitete ihn auf seinen Europareisen. Als das Thema FKK bei einer Zugfahrt in der Schweiz zu Sprache kam, reagierte Gandhi sehr positiv. Zimmermann war ausserdem Mitbegründer des Naturistengeländes in Thielle.
» Mehr über die Freikörperkultur um 1900

Nackte Frau tanzt am Fluss
Ausdruckstanz nackt am Fluss
Monte Verità – Berg der Wahrheit

Auf dem Monte Verità, oberhalb von Ascona, praktizierte die Aussteigergemeinschaft Anfang des 20. Jahrhunderts, Veganismus und Nacktheit als Befreiungsprogramm. Dazumal wurden bereits Körperübungen, Yoga und Ausdruckstanz unbekleidet ausgeführt, um zur Naturverbundenheit zurückzukehren und um diverse Krankheiten zu heilen. Sie liebten es, sich splitternackt in Licht, Luft und Wasser zu baden. Es gehörte zu den besonderen Methoden, Leib und Seele wieder in Einklang zu bringen. Unter diesen Lebensreformer, Künstler, Schriftsteller und Aussteiger war dazumal auch Hermann Hesse anzutreffen. Er schätzte die Freikörperkultur und war ein begeistert Nacktkletterer.
» Mehr über Hermmann Hesse und FKK
» Mehr zum Monte Verità

FKK am Sandstrand
FKK am Shambala Beach in Zipolite, Mexiko
Freikörperkultur heute

Heute versteht sich der Naturismus darin, mit der Schöpfung in ihrem reinsten Zustand in Kontakt zu treten, Respekt und Toleranz basierend, gegenüber sich selbst, den anderen und der Umwelt. Die gemeinschaftliche Nacktheit ist gesund und natürlich, eine Quelle des Wohlbefindens und wird hauptsächlich in der freien Natur betrieben. Oft werden sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen, Volleyball, Bogenschiessen, aber auch Yoga praktiziert. Mit allen Sinnen der Haut wird Wind, Wasser, Sonne und Schatten, und manchmal auch einen warmen Sommerregen genossen. Das positive Verhältnis zum Körper ist eine wesentliche Grundlage der heutigen FKK-Bewegung.
» Naturismus zum Wohlfühlen
» die neue zeit - Naturistengelände Thielle
» Heliosport - Naturistengelände Chläb

Völlige körperliche Freiheit beim unbekleideten Yoga

Yogi führt die Haltung der physischen Umkehrung nackt auf einer Sandbank aus
Haltung der physischen Umkehrung an der Melezza

Der unbekleidete Yoga löst ein Gefühl völliger körperlicher Freiheit aus. Aber die tatsächliche Unabhängigkeit ist die Lossagung von Hemmungen, der Meinung anderer und jeglicher Scham gegenüber dem Körper. Wenn du nackt bist, entsteht eine sorglose Haltung, du versteckst immer weniger deine Gedanken. Jeder kann deine Gedanken lesen. Du hast nichts zu verstecken, da du der Wahrhaftigkeit immer näherkommst.

Die eigenen Interessen, Ambitionen und Probleme werden zur Nebensächlichkeit und höchste Glückseligkeit stellt sich ein. Diese tantrische Yoga-Praxis beabsichtigt die Dualität, Shiva und Shakti, im eigenen Wesen zu vereinen, die Ehrerbietung vor dem höchsten Selbst zu kultivieren und somit Kundalini zu erwecken. Erlaube dir, dich in deiner Haut freudig und strahlend zu fühlen, glückselig, achtsam und unbefangen.

Kundalini Übungen und Tantrische Kriyas

Der tantrische Kriya Yoga ist wahrscheinlich der wirkungsvollste, jahrtausendealte Weg aus Ritualen und Praktiken, welcher die schöpferische Kraft der sexuellen Leidenschaft nutzt, um das menschliche Bewusstsein weiter zu entwickeln. Diese spirituelle Methodik, welche zu einem höheren Bewusstseinszustand führt, hat bereits Shiva seiner Frau und Schülerin Parvati beigebracht. Die Ausübung der Kundalini Übungen und der Kriyas, nackt und in freier Natur, können die Energieerweckungs- und Lenkungstechniken noch weiter verstärken. Wähle deine Präferenzen, mit oder ohne Bekleidung. Auf alle Fälle solltest du dich wohl und frei fühlen, wie immer du die Sadhanas ausführst.

Viparita Karani Mudra

Die Haltung der physischen Umkehrung oder in Sanskrit Viparita Karani Mudra im Foto oben, ist die erste und eine sehr wirkungsvolle Haltung von den zwanzig Hauptpraktiken der tantrischen Kriyas. Im Unterschied zum gleichnamigen Asana wird die Energie mit der Atmung und Chakra-Visualisierung zu Sahasrara, dem Kronenchakra gelenkt. Der Pranafluss im Ida- und Pingala-Nadi gleicht sich aus. Diese Wirkung verhindert, dass sich Krankheiten festsetzen.

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Gewinn durch Tantric Yoga
  • Neues Körpergefühl und Ent­spannt­heit
  • Sorglos durchs Leben gehen
  • Verbesserung von Kondition und geistiger Vitalität.
  • Steigerung der Erlebnisfähigkeit
  • Harmonie der körperlichen, gei­stigen und seelischen Kräfte
  • Erfülltes Sexualleben
  • Ein Weg zum inneren Frieden

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Tantric Yoga Organisation

Tantric Yoga ist eine spendenbasierte Non-Profit-Organisation. Es ist unser Ziel allen Interessierten traditionelles Yoga zu unterrichten und zu praktizieren. Yoga ist ein uraltes aber dennoch ein zeitgenössisches, wissenschaftliches System mit welchem du dein volles persönliches Potential erschlies­sen kannst.

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